Hunde sind soziale Lebewesen und kooperationsfähig. Sie brauchen ihresgleichen, um ein Leben als Hund führen zu können. Hunde benötigen auch Rituale, also immer wiederkehrende Aktivitäten, die fest im Tagesablauf verankert sind, sonst können sie durcheinander geraten. Insbesondere für unsichere und ängstliche Hunde ist das besonders wichtig, denn so haben sie eine Erwartungssicherheit und können besser entspannen, als wenn sie nicht wüssten, was gerade an diesem Tag oder in diesem Moment passiert oder passieren wird.
Ein wichtiges Ritual ist, dass der eigene Hund die Möglichkeit hat, mit einem anderen befreundeten Hund regelmäßig zusammen zu spielen, zu toben und zu schnüffeln.
Emma zieht mich jeden Morgen, wenn ich mit ihr rausgehe an unserem Auto vorbei, welches neben dem Haus steht. Sie signalisiert mir damit, zu Lara, ihrer besten Freundin gehen zu wollen. Lara ist ein Border Collie und wohnt ca. 150 m weit weg von uns. Ist Lara mal nicht Zuhause, kann ich sie fast nicht mehr von der Tür wegbekommen, da sie sich so sehr darauf eingestellt hatte, mit ihr zusammen spazieren zu gehen.
Sie ist glücklich und zufrieden,  wenn Lara und sie dann zusammen losziehen können. Sie geben sich beide Sicherheit.
Auch die Empathiefähigkeit, die es unter Hunden gibt, kommt bei Lara und Emma sehr stark zum Vorschein, durch Aussenden von Beruhigungssignalen.
Lara (Border Collie) beruhigt Emma, wenn sie meint, dass Emma sich nicht wohlfühlt. Das macht sie z.B. auch wenn wir einen Weg entlang gehen auf dem viele Fahrradfahrer unterwegs sind, den wir leider nicht umgehen können. Emma findet Fahrräder ziemlich daneben. Auch wenn noch kein Fahrrad zu sehen ist, beruhigt Lara Emma mit den Calming Signals. Lara merkt an Emmas Verhalten – sie schaut sich öfters um – um sich zu vergewissern, dass keine Fahrräder kommen, dass sie nun Stress hat. Wahrscheinlich riecht sie zusätzlich noch den Cortisolspiegel von Emma, der jetzt ansteigt durch den Stress.

Bettina Küster
www.gute-laune-dogs.de