Auszug aus dem Tagebuch von Emma Piel:

Freitag, der 13. November 2009 war ein Glückstag für mich.

Zum Glück bin ich ja nicht abergläubisch aber ich bin heilfroh bei meinen Menschen gelandet zu sein.
Heute vor sieben Jahren bin ich zu meinen Leuten gekommen. Ich bin ja eine waschechte Griechen und wurde mit meiner Mutter und meinen Geschwistern an einer Straße auf Korfu gefunden. Heute liebe ich noch das Pita-Brot und das Zaziki. Da habe ich wohl eine absolut positive Verknüpfung zum griechischen Essen hergestellt. Wenn ich mich so recht erinnere, hat meine Mutter solche Dinge angeschleppt, damit wir was zu futtern hatten im Straßengraben.
Auf Korfu haben mich die Tierschützer eingefangen und mich mit meiner Familie in das Tierheim gebracht. Nach ein paar Wochen wurde ich nach Deutschland transportiert und kam in einer Pflegestelle unter. Da blieb ich auch nur ein paar Tage und wurde zur nächsten Pflegestelle transportiert – ohne meine Familie.
Ich war ziemlich traumatisiert von den vielen verschiedenen Menschen und wie sie mich behandelt haben, auch von den ständigen langen Transporten. Bis heute mag ich nicht gerne im Auto mitfahren. Ganz schlimm war es ohne meine Mutter und meine Geschwister auf einmal zu leben. Ich habe sie sehr vermisst.
Doch zu meinem Glück wurde ich am Freitag, den 13. November von Frauchen und meinem Halbbruder (ein Zweibein) abgeholt und adoptiert. Das war noch mal ziemlich schrecklich für mich, denn wieder wurde ich im Auto transportiert. So wurde ich innerhalb von vier Wochen zu vier verschiedenen Stellen transportiert. Ich sag Euch Leute, da soll ein Hund nicht panisch werden? Von nun an war mir alles zu viel. Ich habe alles angebellt und vor allem Angst gehabt. Ich habe mich noch nicht einmal zum Trinken vom Wohnzimmer in die Küche getraut. Frauchen hat mich dann immer in die Küche getragen, oder den Wassernapf ins Wohnzimmer gestellt.
Mein Frauchen hat gesagt ich hätte ein Deprivationssyndrom, mittlerweile habe ich „nur“ noch einen Deprivationsschaden. Das heißt so viel wie: Ich habe zu wenig Reize in meiner Welpenzeit erfahren und zu wenig positive Erfahrungen mit Menschen gemacht. Das kann man wohl laut sagen.
Ich habe sogar einen Job bei Frauchen bekommen, und zwar bin ich Juniorchefin bei Gute-Laune-Dogs, das ist die mobile verhaltenstherapeutische Hundeschule von ihr. Dort stehe ich meinen Hundekumpels mit Wuff und Wuff zur Seite. Frauchen hat viele Dinge an mir „ausprobiert“, so wie sie sagt. 

Jedoch habe ich ihr gezeigt, was mir Spaß bereitet und was nicht. Letztendlich hat sie dann verstanden, dass es um ein Zusammenleben mit mir geht und nicht um das „Befolgen von Befehlen, oder Signalen“. Ich bin ganz froh, dass sie das relativ früh verstanden hat. Sie ist ein sehr empathisches Frauchen und ich bin froh, dass ich bei ihr bin. So haben wir beide herausgefunden, dass ich Apportieren toll finde. Okay, da geht’s auch darum, Signale zu befolgen, aber ich mache es gerne. Und ich liebe das Mantrailing und die Nasenarbeit. Außerdem wie jeder Hund auch, liebe ich lange Spaziergänge und lange zu Schlafen und mit meinen Hundefreunden zu spielen.

Heute bin ich ein fast ganz normaler Hund, sagt mein Frauchen, aber was ist schon normal. Es kommt doch auf die Sichtweise an, von der man die Dinge betrachtet.

Wuff, wuff

Eure Emma Piel von und zu Korfu

Schaut doch mal auf Frauchens Facebookseite:
https://www.facebook.com/gute-laune-dogsde-Hundeverhaltenstherapie-und-Nasenarbeit-199906573437716/
oder auf die Homepage, die ist ganz neu gestaltet worden.
www.gute-laune-dogs.de