Forscher haben heraus gefunden, dass Hunde ein episodisches Gedächtnis haben und sich an Dinge erinnern, die eigentlich keine Bedeutung für sie haben. Für mich eigentlich sehr klar. Ich wurde des öfteren gefragt, ob Hunde einen Menschen auch wieder erkennen, wenn sie diesen Jahre nicht gesehen hätten, z. B. einen Freund der Familie oder einen Nachbarn. Meine Antwort ganz klar: Ja. Warum sollte ein Hund diesen Menschen nicht wiedererkennen, auch wenn er keine Bedeutung für ihn hat? Das Gehirn eines Hundes hat ja keine automatische Löschfunktion wie ein Spamordner im E-Mail-Fach. Deshalb wird er diesen Menschen auf jeden Fall wieder erkennen, alleine schon anhand des Geruchs. Als wir einen Freund lange Jahre nicht gesehen hatten und ihn irgendwann wieder trafen, freute sich Sinead, unser damaliger Hund, als hätte sie ihn gestern das letzte Mal gesehen.
Es gibt natürlich auch die andere Variante, und zwar die der schlechten Erinnerungen:
Vor Jahren erzählt mir eine Kundin, die einen Jagdhund vom Jäger übernommen hatte, der nicht zur Jagd geeignet war, dass dieser Jäger nach Monaten zu Besuch kam. Als der Jagdhund nur das Auto des Jägers vor der Haustür hörte, versteckte er sich in der letzten Ecke im Garten und zitterte vor Angst. Also offensichtlich ein sehr gut funktionierendes Gedächtnis, wo schon alleine das Motorengeräusch des Autos negative Erinnerungen und die dementsprechenden Verhaltensweisen in dem Hund hervorriefen. Während des Besuch des Jägers, war es den neuen Besitzern nicht möglich, den Hund aus der „hinterletzten“ Ecke des Gartens hervorzuholen. Erst lange Zeit nachdem der Jäger weg war, kam der Hund wieder hervor. Er wollte einfach sicher sein, dass er in Sicherheit ist. Ein sehr gutes Beispiel für ein gut funktionierendes Hundegedächtnis.
Bettina Küster
Hundepsychologin nTR
Trainerin für Diabetikerwarnhunde und (Akustik)Signalhunde
www.gute-laune-dogs.de
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