Erste kurze Erkenntnisse
vom Assessment für Hunde nBK©
Am 12. August 2017 fand das 1. Assessment für Hunde nBK© in Deutschland/Neukirchen-Vluyn statt.
Beobachtet wurden zwei Hunde, ein fast 10-jähriger Mischling und ein zweijähriger Berner Sennenhund. Für mich war es wichtig zu sehen, wie Hunde die Übungen meistern, wenn die Halter anwesend sind oder nicht.
Frieda hatte ein extremes exploratives Verhalten und konnte gar nicht lange genug den Raum vorher untersuchen. Frieda, die Mischlingshündin, hatte eine gewisse Selbstsicherheit durch ihr Alter, dieses wurde auch schon bei den Kognitionsforschungsreihen, die ich mit dem BvdH durchgeführt habe, deutlich, dass ältere Hunde wesentlich souveräner an gestellte Übungen herangehen als jüngere Hunde.
Die Übungen wurden mit zwei Durchläufen mit je vier Übungen durchgeführt. Beim ersten Durchlauf war der Halter NICHT anwesend, beim zweiten Durchlauf war der Halter anwesend.
Beiden Hunden wurde genügend Zeit gegeben, um eine Ortsbesichtigung durchzuführen, erst dann wurde begonnen.
Frieda bellte und forderte sie die Testperson im 2. Durchlauf an, ihr beim Hütchenspiel zu helfen. Zusätzlich guckte sie hilfesuchend zu ihrer Halterin. Offensichtlich hat die Anwesenheit der Halterin sofort in ihr den hilfesuchenden Modus geweckt und sie hat sich eher auf die Testperson verlassen als auf sich selber, obwohl sie die Übung Hütchenspiel im 1. Durchlauf schon mit Bravour bewältigt hatte.
Auffällig bei dem zweijährigen Berner Sennenhund war, wie sich seine Freude bei den gestellten Übungen gesteigert hat, als die Halterin im 2. Durchlauf mit im Raum war. Er konnte die Übungen wesentlich schneller, fast doppelt so schnell, als im 1. Durchlauf durchführen. Er war konzentrierter und selbstsicherer in der Ausführung der Übungen. Insgesamt erreichte er wesentlich mehr Punkte bei den beobachteten Merkmalen mit Halter, als ohne Halter.
Abschließend kann man also sagen, dass die Anwesenheit der Halter, das Hundeverhalten in den Übungen nicht nur „positiv“ beeinflusst, sondern in Friedas`Fall den Hund veranlasst hat, diese Aufgabe nicht alleine zu lösen, obwohl sie es konnte.
Quinn, der Berner, hat von der Anwesenheit seiner Halterin insofern profitiert, dass er die Übungen schneller und konzentrierter durchgeführt hat, also ohne sie. Er war zwar auch selbstsicherer in der Ausführung der Übung, doch wichtig ist hier die Förderung der Selbstsicherheit durch eigenständiges Erkunden und bewältigen der Übungen  – ohne den Halter. So lernt der Hund, dass er auch Übungen ohne seine Halterin gut ausführen kann.
Bettina Küster
www.gute-laune-dogs.de
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